Evangelisch in Dautphetal

Stellungnahme der Kirchenvorstände zu Gleichgeschlechtlichen Partnerschaften

Menschen in unserem Nachbarschaftsraum erleben immer wieder Verletzungen, Abwertung und Infragestellung, auch in Bezug auf gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Die Vielfalt der Menschen und ihrer Lebensweisen wird nicht geachtet, sondern zu begrenzen versucht. Wir wollen immer wieder und immer mehr darauf achten, dass mit allen Menschen in aller Unterschiedlichkeit respektvoll umgegangen wird. Dies zu pflegen und umzusetzen ist ein längerer Prozess, der dauerhaft unsere Aufgabe bleibt. 

Als Verantwortliche der Kirchengemeinden bedauern wir jeden Fall von Ausgrenzung und Diskriminierung und bitten vor Gott und den Menschen um Vergebung. 

 

Seit 01.01.2019 ist die Trauung von gleichgeschlechtlichen Paaren in den Gemeinden der EKHN möglich:

„In den vergangenen Jahren hat sich die gesellschaftliche Sicht auf gleichgeschlechtliche Lebensbündnisse stark verändert. Eine Trauung ist immer dann möglich, wenn eine standesamtliche Eheschließung zweier Menschen vorliegt. Weitere Bedingungen hinsichtlich des Familienstandes oder des Geschlechts sind theologisch nicht zwingend.“ (Lebensordnung EKHN Absatz 259).

 

Gleichzeitig besagt die Lebensordnung auch:

“Gegenwärtig ist in der EKHN und in anderen evangelischen Kirchen kein Konsens darüber herzustellen, dass die Trauung gleichgeschlechtlicher Ehepaare biblisch und theologisch begründbar ist. Im Geist der Geschwisterlichkeit soll darum auf jene Rücksicht genommen werden, denen die Zustimmung zu einer solchen Handlung aufgrund ihrer Glaubensüberzeugung nicht möglich ist. Schon Paulus hatte in den vielen Konflikten der ersten christlichen Gemeinden eine solche Rücksichtnahme auf jene empfohlen, die sich gegenüber der neuen Sichtweise des Glaubens verschlossen.“ (Lebensordnung EKHN Absatz 260)

Wo deshalb Pfarrpersonen gleichgeschlechtliche Trauungen nicht durchführen können, werden gute Lösungen im wertschätzenden Miteinander gefunden. 

Wir werden immer wieder mit Themen konfrontiert sein, in denen wir unterschiedliche Standpunkte miteinander aushalten müssen. Wir wollen uns in diesen Bereichen auf den Kern unseres gemeinsamen Glaubens besinnen.

Wir setzen uns für einen respektvollen Dialog auf Augenhöhe ein und schaffen Räume und Strukturen, die dies ermöglichen. 

Welche Orte umfasst der Nachbarschaftsraum EiD?

Zwei Sätze aus der Bibel leiten uns

„So richtet nun euer Herz und euren Sinn darauf,
den Herrn, euren Gott, zu suchen … und macht euch auf
und baut Gott ein Heiligtum.“
 
(1. Chronik 22,19)



„Steh auf, Herr! Gott erhebe deine Hand!
Vergiss die Elenden und Gebeugten nicht!
!
Herr, du hast die Sehnsucht der Armen und Elenden gestillt,
du stärkst ihr Herz, du hörst auf sie.“
(Psalm 10,12+17)